… müssten Prostituierte (Escortladys, Hobbyhuren, Callboys, Transvestiten, erotische Massagestudios etc.) mit einem Bußgeld von 1.000 Euro rechnen, wenn sie mit uralten bzw. nicht aktuellen Bildern im Internet oder sonst wo für sich werben würden, oder mit falschen Altersangaben auf Kundenfang gingen.
Nun ja, liebe Freunde der Volksmusik, wie Sie sehen, sind wir uns für kein heißes Eisen zu schade. *Hust* Man erzählt sich, dass im ältesten Gewerbe der Welt nicht weniger betrogen, getrickst und abgezockt wird als z. B. im Baugeschäft, der Gastronomie oder in der Politik. So haben wir die Herausforderung gern angenommen, um der Sache dienlichen Lösungswege zu kreieren.
Prostitution ist ein Gewerbe wie jedes andere, darum haben auch dort klare Regeln zu herrschen, auf deren Einhaltung die werte Kundschaft vertrauen kann.
Mehrere Dinge sind uns bei den Recherchen aufgefallen:
1. Einige Damen gehen rotzfrech mit fünf oder zehn Jahre alten Fotos auf Kundenfang, obwohl sich ihr Erscheinungsbild mit den Jahren deutlich verändert hat. Nicht nur ihr Gewicht … Ein Freier: „Die Bilder sahen nett aus und das Gesicht war auch sehr angenehm anzusehen (zumindest konnte ich hier eine junge Frau erkennen). Also, hingefahren und geklingelt. Es öffnete eine alte Frau, ich dachte erst die Hausdame oder die Reinigungskraft. Leider stellte sie sich als Daria vor. Ich machte erstmal noch einen Schritt in die Wohnung und hoffte insgeheim: da muss doch noch jemand arbeiten? Leider nicht! Ich sagte ihr, dass die Fotos eine junge Frau darstellen und sie meinte freundlich in ihrem osteuropäischen Akzent: ich habe schlecht geschaut. Also habe ich auf dem Absatz wieder kehrt gemacht.“ … Es geht auch anders. Ein Freier: „Dann kam Kathy – sie sah genauso aus wie auf den Bildern * jung * hübsch * schlank = einfach nett.“ … So muss es laufen. Ein Freier: „Als sie mir öffnete war ich erstmal überrascht, wie groß sie tatsächlich ist. 1,80 m misst sie locker. Sie sieht wirklich so aus wie auf den Bildern. Freundlich lächelnd begrüßte sie mich und in der Wohnung fragte ich sie nach den Preisen.“ …
2. Nicht wenige Fotos sind mit Bildbearbeitungsprogrammen (Photoshop) geschönt und dadurch von der Wirklichkeit weit entfernt. Ein Freier: „Die Dame hat keine, aber auch absolut keine Ähnlichkeit mit dem, was die Bilder erwarten lassen.“ … Für unser Verständnis dürfte eine Bildbearbeitung im horizontalen Gewerbe ausschließlich zur Genitalabdeckung oder Gesichtsverfremdung vorgenommen werden. Punkt!
3. An Dreistigkeit kaum noch zu überbieten ist die Verwendung von Bildern völlig anderer Frauen. Ein Freier: „Das hat mit Photoshop nicht viel zu tun, das müssen Fotos Ihrer Tochter sein. Ich habe den Eindruck, dass derartige dreiste, man muss schon sagen, Betrügereien, immer mehr um sich greifen. Man bemüht sich nicht mal mehr mit einem Bildbearbeitungsprogramm, sondern nimmt ungeniert eine völlig andere Person. Habe das leider selbst schon mehrmals erleben müssen.“ …
4. Die in den Anzeigen angegebenen Altersangaben entsprechen oft nicht der Realität. Ein Freier: „Sicher dürften die 22 Jahre kaum stimmen, eher so Ende 20/Anfang 30.“ … Ein anderer Freier: „Die Fotos sind eine bodenlose Frechheit. In real ist sie gefühlte 20 Jahre älter anzufassen und anzusehen.“ …
5. Vereinbarte Service-Dienstleistungen werden oft nicht eingehalten. Ein Freier: „Ich hab XX Euro bezahlt für 1/2 Stunde mit ZK und GV. Vorher alles telefonisch vereinbart. Am Telefon war sie sehr freundlich, auch als ich bei ihr war. Nur hatte ich bei ihr das Gefühl, das sie irgendwie nicht bei der Sache war. ZK gab’s gar nicht, was mir gleich die Stimmung versaut hat.“ … Was an der Tür vereinbart wird, muss eingehalten werden. Punkt.
6. Die gebuchte (und bezahlte) Zeit wird gern unterschritten. Wer für 30 Minuten gezahlt hat, kann doch nicht schon nach 15 oder 20 Minuten „rausgeworfen“ werden. Was sich da manchmal für Sachen abspielen. Unfassbar … Einigen wir uns darauf: Die Zeit läuft vom Betreten bis zum Verlassen des Zimmers. Punkt.
Jetzt spitzt mal die Ohren, liebe Damen und Herren des horizontalen Gewerbes: Wer mit Bildern auf Kundenfang geht, die älter als ein Jahr sind, oder mit Photoshop (außer zur Gesichtsverfremdung und Genitalabdeckung) manipuliert wurden, bereichert die Staatskasse um 1.000 Euro Bußgeld! Wer mit Bildern einer völlig anderen Frau für seine Dienstleistung wirbt, oder seine Altersangabe um mehr als anderthalb Jahre falsch angibt, zahlt 1.000 Euro Bußgeld an die Staatskasse. Wer seine, mit dem Freier an der Tür abgesprochenen Service-Dienstleistungen oder die vereinbarte Zeit nicht korrekt einhält, würde 1.000 Euro Bußgeld riskieren. Punk.
Seit jeher gehört die gewerbliche Prostitution zu unserer Gesellschaft, Millionen Freier aller sozialen Schichten, vom einfachen Arbeiter bis zum Staatsanwalt gehen regelmäßig zu Huren, aber keine Partei scheint sich die Finger daran schmutzig machen zu wollen, damit es in diesem Gewerbe seriöser zugeht. Schon im Altertum, so zum Beispiel in Babylon und bei den Phöniziern in Tyros, existierte vor mehr als 3000 Jahren die so genannte Tempelprostitution. In Deutschland gehen etwa 400.000 Prostituierte, davon etwa 28.000 Männer und 12.000 Transvestiten ihrem Geschäft nach. Mit dem Prostitutionsgesetz vom 20. Dezember 2001 wurde die Prostitution in Deutschland (etwas besser) gesetzlich geregelt. Ob sie nun nicht mehr sittenwidrig ist, wird kontrovers diskutiert. Diese Frage kann aber letztlich hinten anstehen, weil der Entgeltanspruch der Prostituierten kraft Gesetzes wirksam entsteht. Mit Prostitution werden in Deutschland geschätzte 14 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr gemacht. Nicht immer auf ehrliche Weise. Damit es im Rotlichtmilieu fairer und ehrlicher zugeht, würde die OPD sich irgendwann intensiver damit auseinandersetzen. Es darf keine rechtlichen Grauzonen geben, die Freier oder Prostituierte benachteiligen.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
(89 von 100)
12 Antworten bis jetzt ↓
1 HaraldW // Mai 16, 2011 at 13:19
So schnell wird Ihnen da keine andere Partei das Thema streitig machen, wie bspw. bei der lange verschleppten Winterreifenpflicht. :-)
Eine exklusive Reformidee haben Sie da!
2 ERIC8 // Mai 16, 2011 at 14:02
Servicewüste Deutschland ;-)
3 Stardust // Mai 16, 2011 at 15:23
Bin schon des öfteren auf dem Absatz umgedreht weil Internetbilder und Dirne sich in keinster Weise ähnelten. Wenn mit Hin- und Rückfahrt 150 km verfahren wurden, ist das sehr ärgerlich. Find ich gut, daß sich mal jemand dagegen auflehnt. Aber nicht nur aus diesem Grund würde ich die OPD jederzeit wählen. Ihr habt auch sonst gute Ideen.
4 Kicker // Mai 16, 2011 at 15:44
Daumen hoch!
5 natiko // Mai 16, 2011 at 16:28
1000 Euro Bussgeld sind heftig! 500 Euro würden es auch tun. Wie wollen sie die Einhaltung „ihrer“ Regeln denn kontrollieren???
Anmerkung der Redaktion: 1000 Euro finden wir abschreckender. 500 hätte eine gute „Dienstleisterin“ viel zu schnell wieder drin. Womöglich in ein oder zwei Tagen. Abschreckung muss sein. Kontrollmöglichkeiten gibt es genügend, die wollen wir an dieser Stelle aber nicht ausbreiten. Nur soviel: Wir kriegen jede/n Betrüger/in, und wer 5x negativ auffällt bekommt Berufsverbot. Punkt.
6 Goldstein // Mai 16, 2011 at 18:01
Wie lange haben Sie an diesem Kapitel gearbeitet? Recht umfangreich das Thema.
Antwort der Redaktion: Mit allen Recherchen und der Linksuche etwa 12 Stunden. Es könnten aber auch 15 Stunden gewesen sein. An diesem Kapitel wurde – mit Unterbrechungen – etwa 7 Tage gefeilt.
7 uwota7 // Mai 16, 2011 at 19:49
@ Stardust
Jeder Freier dürfte schon mal reingefallen sein. Viele mehrfach. Ich, mindestens dreimal. :-(
Ein Doppeldaumenhoch für die OPD!!!!
8 HaPe // Mai 16, 2011 at 21:36
Kleinvieh macht zwar auch Mist, aber das Dickerchen hat es richtig erwischt. Und den hier auch. 40 Riesen im Eimer.
I LOVE OPD!
9 „Wenn ich König von Deutschland wär …“ (98) // Jun 4, 2011 at 14:59
[…] es für aggressive Drängler (aussagekräftiger Videobeweis erforderlich) und Prostituierte, die mit falschen Altersangaben oder nicht aktuellen Bildern um die werte Kundschaft buhlen. Die „Manager“ der Damen und Herren […]
10 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 20, 2011 at 21:10
[…] dort klare Regeln zu herrschen, auf deren Einhaltung die werte Kundschaft vertrauen kann. Kapitel 89 würde durchgeplant und umgesetzt […]
11 Escort Stuttgart // Dez 13, 2011 at 20:13
Naja, das mit den Bildern ist halt so ne Sache, viele ältere können sich einfach nicht damit abfinden,)
12 Escort Frankfurt // Nov 3, 2012 at 17:26
Leider ist es in der Branche oft Gang und Gebe, dass mit den Bildern getrickst wird.
Seriöse Agenturen machen das garantiert nicht.
OPD-Kommentar: Wir würden den Tricksern das Handwerk legen. Im Schweinsgalopp.